"Das weiß ein jeder, wer´s auch sei,
gesund und stärkend ist das Ei."       
                                  (Wilhelm Busch, 1832-1908)

Rund ums Ei





In Deutschland wurden 2014 insgesamt 18,6 Mrd. Eier verbraucht. Davon haben deutsche Legehennen lediglich 12,7 Mrd. Eier produziert. Der Rest stammt aus dem Ausland, über­wiegend aus den Niederlanden. In Deutschland ist Niedersachsen bei der Eierproduktion führend.

Somit verzehrt jeder Bundesbürger etwa 231 Eier pro Jahr. Zu Ostern steigt der Verzehr um 20 – 40 %. Wie gesund sind Eier? Was ist drin im Ei? Und woher kommt mein Ei? Diese Fragen und mehr beantwortet folgendes Infothema.


Was ist drin im Ei?

Nährstoffe
Eier sind nährstoffreich. Ein Ei wiegt ca. 60 g und hat ca. 90 kcal. Es enthält 7 g hochwertiges Eiweiß, 6 g Fett und Vitamine sowie Mineralstoffe.


Die Inhaltsstoffe des Ei’s:

  • Eiweiß
    Das Eiweiß von Eiern ist besonders wertvoll. Denn Hühnereiweiß enthält lebensnotwendige Eiweiß­bausteine (essenzielle Aminosäuren) in ähnlichem Mengenverhältnis wie das Körpereiweiß des Menschen. Es kann vom Men­schen zu fast 100 % verwertet werden.

    Im Eigelb ist der Eiweißanteil höher als im Eiklar.

  • Fett und Cholesterin
    Das Eidotter ist fetthaltig und cholesterinreich mit ca. 230 mg Cholesterin pro Ei. Cholesterin ist ein Fettbegleitstoff, der vor allem in tierischen Produkten (Eiern, Butter, Innereien) vorkommt. Cholesterin wird auch vom Körper selbst gebildet. Beim gesunden Menschen reguliert der Körper die Aufnahme einer größeren Menge an Nahrungscholesterin. Funktioniert diese Regulation nicht, kommt es zu einer erhöhten Cholesterinkonzentration im Blut, der „Hypercholesterinämie“. Ein zu hoher Cholesterinspiegel gilt als Risikofaktor für Arteriosklerose.

    Den Betroffenen wird empfohlen, weniger tierisches Fett (Fleisch, Wurst und Butter) zu essen und nicht mehr als 300 mg Cholesterin täglich über Lebensmittel zu verzehren.

  • Vitamine und Mineralstoffe
    Bis auf Vitamin C liefern Eier alle Vitamine und Mineralstoffe.

    Das wichtigste Vitamin des Eis ist das Vitamin A (gut für die Augen). Nahezu alle Vitamine und Mineral­stoffe befinden sich im Eidotter.


Woher kommt mein Ei?

Herkunft und Kennzeichnung
Damit der Verbraucher genau weiß, woher das Ei kommt, wie lange es frisch ist, und wie die Lege­hennen gehalten werden, muss die Verpackung von Hühnereiern folgende Angaben enthalten:

Güteklasse
A = frische Eier
Extra bzw. Extra frisch = Eier nicht älter als 9 Tage

Gewichtsklasse
  XL = sehr große Eier M = mittlere Eier
    L = große Eier S = kleine Eier

Haltungsform
  0 = Ökologische Erzeugung 2 = Bodenhaltung
  1 = Freilandhaltung 3 = Käfighaltung
Die dominierende Haltungsform deutscher Eiererzeuger ist die Bodenhaltung (63 %). Die Frei­land­haltung von Legehennen konnte in den vergangenen Jahren ebenfalls gesteigert werden. 16 % der Lege­hen­nen leben noch in Käfigen. Die Käfighaltung soll aber in den kommenden Jahren komplett abge­schafft werden.

Name, Anschrift und Kennnummer der Packstelle

Zahl der verpackten Eier

Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), maximal 28 Tage
Der Handel ist verpflichtet, spätestens 10 Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums die Eier kühl zu lagern.

Verbraucherhinweis: „Bei Kühlschranktemperatur aufbewahren“
Niedrige Lagertemperaturen verlangsamen die Alterungsvorgänge im Ei und verhindern die Vermehrung von Salmonellen.
Salmonellen sind Erreger bakteriell-infektiöser Magen-Darmerkrankungen. Sie kommen im Inneren des Ei’s in zunächst geringer Keimzahl vor. Mit zunehmendem Alter des Ei’s und bei höherer Lager­tempera­tur steigen die Vermehrungschancen von Salmonellen. Nach Ablauf des Mindest­halt­barkeits­datums sollten Eier vor dem Verzehr durcherhitzt werden.

Werden Eier lose verkauft, so müssen die genannten Informationen auf einem Schild neben der Ware zu lesen sein.


Der Stempel auf dem Ei

Die genaue Herkunft des Ei's … zu ersehen aus einer Nummer – hier klicken!


Wie viele Eier pro Tag?

Empfehlungen zum Eierkonsum
Eier sind nährstoffreich und sättigend bei vertretbarem Energiegehalt. Sie liefern allerdings 300 mg Chole­sterin pro Ei.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher seit vielen Jahren auch dem Gesunden pro Woche nicht mehr als 3 Eier zu essen.

Neuere Forschungsergebnisse deuten nun darauf hin, dass beim Gesunden der Eierkonsum nur einen geringen Effekt auf den Cholesterinspiegel hat. Inwieweit diese Ergebnisse zu einer Diskussion der Ver­zehrs­empfehlungen für Gesunde führen, bleibt abzuwarten.


… und Ostern?

Die paar Ostertage mit gesteigertem Eierkonsum schaden dem Gesunden nicht. Auch Menschen mit Fett­stoff­wechsel­störungen bzw. Hypercholesterinämie können Ostereier essen. Sie sollten aber darauf achten, insgesamt pro Tag nicht mehr als 300 mg Cholesterin mit Nahrungsmitteln zu verzehren. Ein Ei hat immer­hin schon 230 mg Cholesterin. Nach den Feiertagen sollte diese Personengruppe den Rest der Woche betont wenig tierisches Fett verzehren und besonders ballaststoffreich (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse) essen.

Wer fertig gefärbte Eier kauft, sollte das Abpackdatum beachten oder erfragen. Denn die ersten Eier wer­den schon kurz nach Weihnachten gefärbt und mit einem Konservierungslack versiegelt. Sie können so beim Verzehr schon Monate alt sein.


Warum sind weiche Eier bekömmlicher als hart gekochte?

Zubereitung
Weiche Eier sind bekömmlicher als hart gekochte, weil durch die kürzere Hitzeeinwirkung die Struktur der Eiweißstoffe so verändert wird, das diese optimal vom Menschen aufgespalten werden können. Harte Eier haben eine längere Verweildauer im Magen.

Wegen der Salmonellengefahr sollen aber auch weiche Eier immer 5 Minuten lang gekocht werden.


… und "Wer war jetzt zuerst da,
die Henne oder das Ei?"

Literatur:
aid: Eier, 2008
EMA (Europäische Marketing Agentur GmbH): Pressemeldung vom 30. März 2010
Ruxton C. Derbyshire E. et al: The Nutritional Properties and health Benefits of Eggs. Nutrition&Food ScienceJournal Vol.10, No.2 (Juni 2010)
Statistisches Bundesamt: Pressemeldung vom 30.03.2010
Statistisches Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 072 vom 22.02.2011

Internet:
www.was-wir-essen.de (Newsletter Nr. 7/2010 vom 7.04.2010)
www.proplanta.de (Das Informationszentrum für die Landwirtschaft)



nach oben