DGE info 07/2012

Essenshäufigkeit und Gewichtskontrolle


In den US-amerikanischen Ernährungsempfehlungen ist der Hinweis zu finden, dass derzeit keine ausreichende Evidenz existiert, um eine spezifische Empfehlung zur Essenshäufigkeit hinsichtlich der Unterstützung der Körpergewichtskontrolle zu geben (U.S. Department of Agriculture und U.S. Department of Health and Human Services 2010).

Die American Dietetic Association stellt zwar auch fest, dass die Beweislage zum Zusammenhang zwischen Essenshäufigkeit und Körpergewichtsregulation nicht schlüssig ist, sie gibt dennoch folgende Empfehlung: „Die Gesamtenergiezufuhr sollte über den ganzen Tag verteilt werden, pro Tag sollten vier bis fünf Mahlzeiten/Snacks inklusive Frühstück gegessen werden ...“. Es wird als angemessen angesehen, dem Klienten zu einem Mahlzeitenmuster zu verhelfen, mit dem er großem Hungergefühl in einer Umgebung mit ständig verfügbaren energiedichten Lebensmitteln vorbeugen kann (Seagle et al. 2009).

Zurzeit kann keine wissenschaftlich gesicherte Aussage hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Mahlzeitenfrequenz und Körpergewichtsregulation bei gesunden Erwachsenen gegeben werden, so dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) keine diesbezügliche Empfehlung ausspricht. Entscheidend für die Entwicklung des Körpergewichts ist die Energiebilanz. Mit einer bezüglich der Zufuhr energieliefernder Nährstoffe ausgewogenen, volumenreichen und energieangepassten, bewussten Ernährung sowie ausreichend Bewegung kann Übergewicht vorgebeugt bzw. reduziert werden.

Wenn nicht nur zu den Hauptmahlzeiten gegessen wird, dann sollten bei den Zwischenmahlzeiten wünschenswerte Lebensmittel wie Gemüse, Obst oder fettarme Milchprodukte bevorzugt werden. Dabei darf, um das Körpergewicht zu halten, die Energiezufuhr den Energiebedarf nicht übersteigen bzw. sie muss darunter liegen, um das Körpergewicht zu senken. D.h., energiereiche Lebensmittel wie Süßigkeiten, Gebäck und viel Fast-Food-Produkte sowie energiereiche Getränke (z.B. zuckerhaltige Limonaden, Nektare, Fruchtsaftgetränke) gehören nicht zu empfehlenswerten Zwischenmahlzeiten. Personen, denen es leichter fällt eine Mahlzeit auszulassen als eine begonnene Mahlzeit zu beenden, können möglicherweise mit einer geringeren Mahlzeitenfrequenz ihre Energiezufuhr besser kontrollieren. Wenn es das Ziel ist, die Energiezufuhr zu reduzieren, kann die seltenere Exposition gegenüber Lebensmitteln, also eine verringerte Mahlzeitenfrequenz, hilfreich sein, um weniger Energie aufzunehmen (Bachman und Raynor 2012).