Winterspeck und Winterblues


Winterspeck und Winterblues – Süßhunger im Novembergrau

Im Winter, wenn die Tage kühler und dunkler werden, erwischt er viele von uns nasskalt: der Winterblues. Schlechte Laune, trübe Gedanken, ein hohes Schlafbedürfnis, sowie eine allgemeine Antriebs- und Lustlosigkeit, sind typisch für den Winterblues. Ursache der tristen Stimmung ist zumeist ein Rückgang des sogenannten "Glückshormons" Serotonin.

Serotonin ist ein Botenstoff im Gehirn zur Regulation unserer Stimmungen. Die Sero­tonin­ausschüttung wird durch das, was wir essen und trinken, sowie durch Licht und Bewegung, beeinflusst.

Dunkle Tage, weniger Aufenthalte im Freien und oft auch verringerte Bewegung senken mit dem Serotoninspiegel unsere Glücksgefühle und bewirken so den Winterblues. Fast reflexartig steigt unsere Lust auf Süßes. Dankbar nehmen wir das wachsende Angebot an Schoko­laden­waren, Plätzchen und Marzipan an, um so gegen graue Tage und trübe Laune anzuessen.

Licht und Zucker haben dieselbe positive Wirkung auf unsere Stimmung. Beide sorgen dafür, dass das Gehirn mehr von dem "Glückshormon" Serotonin ausstößt.

Weniger Glücksgefühle über Tageslicht im Winter werden somit unbewusst durch mehr Glücks­stoffe über Süßes kompensiert. So wächst kurzfristig das Wohlgefühl und langfristig der Winter­speck.


Licht und Bewegung – statt Trübsal und Süßhunger

Licht und Bewegung helfen gegen Winterblues und Winterspeck. Denn neben den süßen "Glücks­bringern" greifen auch natürliches Tageslicht und Ausdauersport in den Sero­tonin­stoff­wechsel ein und beeinflussen unsere Stimmung positiv.

Wie gut Sonnenlicht und Bewegung, Geist und Körper tun, wusste schon Hippokrates. Er riet den Übergewichtigen "…möglichst häufig nackt in der Sonne umherzulaufen…".

Wir möchten Ihnen – gerade im Winter – schon zu entsprechender Bekleidung raten, aber auch unbedingt zu regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft! Gönnen Sie sich in der dunklen Jahreszeit täglich eine halbe Stunde Tageslicht! Gehen Sie gegen Süßhunger und schlechte Stimmung an. Mit einem strammen Spaziergang an der frischen Luft! Sie regen damit außer­dem die Vitamin D-Produktion unter der Haut an und beugen so einem im Winter eher vor­kom­men­den Mangel vor.


"Gute-Laune-Futter" macht froh und nicht dick

Neben den süßen und oft auch fetten „Glücksbringern“ gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die ebenso stimmungsaufhellend sein können und sich weniger als Hüftgold oder Bauchansatz bemerkbar machen.

Empfehlenswert sind:

Fisch und Fischöle
Hering, Makrele und Lachs liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Diese sind nicht nur gesund, sondern sollen auch die Stimmung positiv beeinflussen. 1–2 Fischmahlzeiten pro Woche sind optimal.

Nudeln und Reis
Am besten in der Vollkorn-Variante, kombiniert mit Gemüsesoße (z.B. Tomatensoße), sorgen Reis und Nudeln für gute Laune.

Hülsenfrüchte
Nicht umsonst werden Erbsen, Bohnen und Linsen bevorzugt im Winter gegessen. Ihre hoch­werti­gen Inhaltsstoffe mindern Stress und heben die Stimmung.

Bitterschokolade
Wenn Schokolade, dann am besten Bitterschokolade (oder Halbbitterschokolade). Von ihrer Zusammensetzung her hat sie die beste Wirkung aller Schokoladensorten auf unser Gemüt, auch bei kleiner Menge. Schon der Verzehr sorgt für gute Gefühle durch ein angenehmes Mundgefühl und den guten Geschmack.

Nüsse und Keime
Erdnüsse und Haselnüsse fördern gute Laune. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Nüsse täglich in kleinen Mengen verzehrt auch nicht dick machen.

Datteln, Feigen und Bananen
Reife Bananen, getrocknete Datteln oder Feigen haben eine stimmungsaufhellende Nähr­stoff­konstella­tion, die sich auch schon in verträglichen Mengen positiv bemerkbar macht.

Obst und Gemüse
Antriebslosigkeit und allgemeine Lustlosigkeit bessern sich bei einem reichlichen Obst- und Gemüseverzehr durch ausreichend Vitamine und Mineralstoffe.

Was sonst noch hilft, ...
... sind stimmungsfördernde Gewürze. Nicht grundlos werden gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit Gewürze wie Zimt und Muskat in Tee und Kaffee gegeben; Ingwer, Kardamom, Nelken und Vanille im Glühwein genossen oder wie Safran, Chili und Pfeffer warmen Speisen zugefügt. Sie machen zufrieden ohne "ins Gewicht zu fallen".

Warme Farbtöne (gelb, ocker, orange, dunkelrot), Düfte und Aromen (Duftkerzen und Öle, Duftsäckchen) und Musik sorgen zuhause für Entspannung und Wohlbefinden.

Anregende Gespräche, Filme, Kultur und Geselligkeit bringen Abwechslung und Aus­geglichen­heit.


Winterspeck und Winterblues – ohne uns

Winterspeck und Winterblues müssen wir nicht passiv hinnehmen wie kurze oder graue Tage. Winterspeck und Winterblues können wir aktiv beeinflussen, indem wir für uns überlegen, wie wir persönlich dem "Grau-in-Grau", der Bewegungsarmut und der Lust auf Süßes begegnen können und wollen. Mit ausreichender Zeit im Freien, regelmäßiger Bewegung, "Gute-Laune-Futter", stimmungsfördernden Gewürzen, einem gemütlichen Zuhause und vielem anderen mehr.

Der eine oder andere Tag mit ProWell könnte dazu beitragen, dem Winterspeck erst gar keinen Nährboden zu liefern.


Literatur:
Flemmer A.: Mood-Food – Glücksnahrung, 2009
Karlson et.al.: Kurzes Lehrbuch der Biochemie für Mediziner und Naturwissenschaftler, 2005
Rehner G., Daniel H.: Biochemie der Ernährung, 2010


   
Heiße Rezepte für kalte Tage

   Glühwein-Punsch
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   Zimtbirnen mit Vanillesoße
   Bananen-Buttermilch mit Zimt
   Kiwi-Gurken-Schocker
   Safran-Gemüse-Reis
   Lammfilet mit Pilzen und Salat


Fragen und Antworten


Buchtipp

   Mood-Food-Glücksnahrung
   Wie man durch Essen glücklich wird, 176 Seiten

   Andrea Flemmer
   Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover, 2011, € 16,95








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